by Dominik Ruisinger | 04.06.2025 | Blog
In meinen Vorträgen, Impulsen und Workshops (hier eine aktuelle Auswahl) weise ich immer wieder darauf hin, dass Soziale Medien fremde Medien sind, die nicht unter unserer Kontrolle stehen. Sie können jederzeit verändert, geschlossen, neu ausgerichtet werden, wie ich auch in meinem letzten Buch „Das Ende von Social Media“ schildere.
Darum kommt es heute stark darauf an, eigene Plattformen und Communitys zu stärken – ob es wie hier im Blog ist, zu dem es auch einen Newsletter gibt, der sich hier abonnieren lässt. Mit diesem Fokus erscheint die neue Ausgabe der Lesetipps in meinen Gedankenspielen.
Über die Relevanz eigener Communitys.
- Micro Communitys: Die Folgen fürs Content-Marketing
Wie schon in meinem Buch „Das Ende von Social Media“ analysiert: Immer mehr Internetnutzer stehen großen Plattformen skeptisch gegenüber. Sie ziehen sich in kleinere, oft geschlossene Gemeinschaft zurück – online wie offline. Wie stark dies Auswirkungen auf das Content-Marketing hat und warum es immer wichtiger wird, thematische Micro Communitys aufzubauen oder sich in bestehende einzubringen, dies beschreibt Jan Tißler.
- Brand Communitys: Fremde Plattformen, fremde Regeln
„Drittanbieter-Plattformen sind keine stabilen Anker für den Aufbau von Marken-Communitys.“ Interaktionen auf Social-Media-Plattformen werden von Werbung und Algorithmen beeinflusst, wie ich auch in meinem Buch schildere. Unternehmen riskieren Reichweitenverluste, fehlende Glaubwürdigkeit, eingeschränkte Sichtbarkeit und fehlende Datenhoheit. Doch welche Alternativen bieten eigene Plattformen? Ein Blick auf Chancen und Pflichten.
- LinkedIn: Die letzte wahre “Social” Media Plattform?
Und wie lange bleibt LinkedIn noch »social«? Dieser Frage ist auch Alexander Hein nachgegangen. Mit Fokus auf den Begriff »noch« schreibt er: »LinkedIn bietet dir noch die Gelegenheit, mit einer engagierten Community in Kontakt zu treten, dich selbst im Feed einzubringen oder ein bisschen Zeit mit deinem Netzwerk zu verbringen.«
- Sichtbarkeit im Netz: Warum ein Blog so wichtig ist
»Wer nicht auf Owned Media setzt, überlässt seine digitale Sichtbarkeit den Algorithmen«, schreibt auch Doris Schuppe über die Bedeutung des eigenen Hafens. Für die eigene Sichtbarkeit sei ein digitales Zuhause als gepflegtes Anlaufbecken immer wichtiger, eine eigene Webseite, ein eigenes Blog oder Magazin, ein angedockter Newsletter – wie übrigens auch ich mit den »Gedankenspielen«.
Für mehr Wissen(smanagement).
- Tool-Tipps: Fachlich up-to-date trotz kaputter Sozialer Medien
Wie können wir verlässlich noch Informationen aufnehmen? In einer Zeit, in der die Sozialen Medien vor allem von Algorithmen und KI bestimmt werden und – wie auch Prof. Thomas Pleil schreibt – kaputt sind? Als News-Junkie will auch er (wie ich) nicht auf gute Infos verzichten und stellt in einem Blog-Beitrag seine Tools und seine Routinen vor.
- Studie: Suchtfaktor Social Media bei jüngeren Menschen?
Eine neue Studie von YouGov verdeutlicht: 15 % der Deutschen sind gefährdet. Bei der Gen Z und Gen Y sind es rund ein Viertel, die typische Symptome einer Social-Media-Sucht zeigen. Laut Studienmacher flüchten sich viele in soziale Medien, »um dem Alltag zu entkommen und scheitern oft beim Versuch, ihren Konsum zu begrenzen«. Basis für die Berechnung ist der Bergen Social Media Addiction Scale (BSMAS).
- Studie: Wie intensiv Newsletter genutzt werden
Newsletter spielen in der Customer Journey eine zentrale Rolle: 92 % der Empfänger lesen die Infos, für 1/3 gehören sie zur täglichen Lektüre, über 16 % sind sogar Heavy-User. Dies ist das Ergebnis einer Studie von United Internet Media in Österreich. Wie stark E-Mail-Marketing in jede ganzheitliche Strategie gehören, zeigt eine weitere Benchmark Studie. Gleichzeitig verdeutlicht sie strategischen Nachholbedarf. Nur selten werden Themeninteressen abgefragt, viele verzichten auf Welcome-E-Mails, auf Feedback-Mechanismen und auf weiterführende Daten-Abfragen.
Die Zukunft der Sichtbarkeit.
- KI + SEO: Warum Unique Content so wichtig ist
»Nur weil ein Text unique aussieht, ist er es für Google noch lange nicht«, schreibt SEO-Experte Julian Dziki. Und wer mit massenhaft KI-generierten oder kopierten Texten sichtbar werden will, der irrt. Stattdessen ist KI für die eigene Content-Strategie sinnvoll einzubinden, um originären, besonders kreativen Content zu erzeugen. Dazu wirft er einen tiefen Blick auf die SEO-Anfänge und die KI-Aktualitäten.
- KI + PR: Warum es mehr als nur Tools benötigt
Wie weit ist die PR-Branche in Fragen von KI? Teils, teils, wenn man die Ergebnisse des PR-Trendmonitors ansieht. Laut der Studie von news aktuell haben 82 % der PR-Fach- und Führungskräfte Zugang zu KI-Tools. Den meisten fehlt es jedoch an Strategien, Leitlinien, Weiterbildungen, Best Practices und fachlicher Unterstützung. Wo bleibt die Führung?
- KI + Menschen: Sind wir bald irrelevant?
Laut David Duvenaud, Professor für Computer Science an der University of Toronto, sollten wir davon ausgehen, dass Fähigkeiten, die einst als einzigartig menschlich galten, Schritt für Schritt von der KI bewältigt werden können. Sein nachdenklicher Appell: »Je klarer wir erkennen, wohin wir steuern, und je besser wir uns koordinieren, desto größer die Chance auf eine Zukunft, in der der Mensch nicht verdrängt, sondern gestärkt wird.«
by Dominik Ruisinger | 05.05.2025 | Blog
Jeden Tag können wir gerade live miterleben, wie sich die Branche der digitalen Kommunikation eminent weiterentwickelt bzw. teilweise neu erfindet; wie sie gerade KI auf den Kopf dreht – und zwar hochdynamisch und jeden Tag neu. Dazu muss ich nur einen Blick in mein Testlabor werfen, in dem zahlreiche Tools und hilfreiche Tipps noch auf mich warten. Viele dieser Trends, Entwicklungen und Studien, auf die meine 10 Lesetipps hinweisen, habe ich bereits in meinem letzten Buch über das „Ende von Social Media“ angedeutet: Den Rückgang der Social-Media-Nutzung auf der einen Seite und die Machtübernahme von Algorithmen und KI quer durch alle Felder der Kommunikation.
Braucht man uns Menschen denn irgendwann überhaupt noch?
In eigener Sache.
- Wie lange kann man Wissen glaubwürdig vermitteln?
Wie lange bleibt man in seinem Job glaubwürdig? Wie lange sollte man beispielsweise digitales Wissen vermitteln? Und wann ist man – etwas salopper formuliert – „zu alt“ dafür? Gerade in einem Jobumfeld, das sich ständig ändert? Ein Gedankenspiel über Alter, über Erfahrungen und die Suche nach dem richtigen Moment des Rückzuges.
3 Studien zur digitalen Kommunikation.
- Social Media Industry Report: Benchmarks 2025
Schon in meinem Buch »Das Ende von Social Media« habe ich diese Entwicklung ausführlich beschrieben: Die Social Media Sättigung schreitet voran. So sind die Engagement-Raten auf allen Social-Media-Plattformen spürbar zurückgegangen. Dies zeigt der Social Media Industry Benchmark Report 2025. Auf Basis solcher Studien ist es höchste Zeit, Zielgruppenstrategien zu hinterfragen und Content stärker auf echte Interaktion auszurichten. Wichtig!
- Digital 2025 Report: Wie stark KI unseren digitalen Alltag prägt
Wie stark Künstliche Intelligenz (wachsend), Social Media (rückläufig) und mobiles Mediennutzung (dominant) unseren digitalen Alltag heute prägen, zeigt der Digital 2025 Global Overview Report. Bahnbrechende Meilensteine liefert er jedoch nicht, schreibt Marie-Christine Schindler, die sich durch den umfangreichen Studien-Satz gearbeitet hat. Danke dafür!
- LinkedIn Algorithm Report: Insights für eine angepasste Strategie
Deutliche Rückgänge bei Reichweite, beim Engagement, beim Follower-Wachstum, beschleunigtes Scroll-Verhalten, größerer Aufmerksamkeitsdruck auf Content: Dies sind einige der Ergebnisse, die Richard van der Blom in seinem von LinkedIn-Jüngern sehnlichst erwarteten Algorithm Insights Report jetzt publiziert hat. Und schon ein Blick auf einige Studien-Auszüge machen deutlich, dass LinkedIn-Strategien teils neu angepasst werden müssen. Lesepflicht!
Sichtbarkeit bei Google, ChatGPT & Co.
- KI-Search: Wie ich auf ChatGPT, Gemini & Co. sichtbar werde
Wie wird die Webseite KI-ready und damit relevant für die KI-Suchmaschinen? Viele Unternehmen stehen derzeit vor dieser Frage. Die Präsentation von Steffen Stöckel liefert eine gute Vorlage, die relevanten Maßnahmen umzusetzen – aufgeteilt in Technik, OnPage und OffPage. Kompakt auf Nutzerintention, Technik, Aktualität und Mehrwert geht auch dieser Fachbeitrag ein.
Veränderungen im Social Media Umfeld.
- Facebook: Echte Inhalte statt Spammy Content
Posts mit unzähligen Hashtags, irreführende Captions mit fehlendem Bezug zwischen Text und Bild, Fake-Engagement-Aufrufe, zigfache Verbreitung derselben Inhalte: All dies soll künftig eingeschränkt werden – mit geringerer Sichtbarkeit, weniger Monetarisierungsoptionen und Upvote-Optionen. Wie Facebook berichtet, sollen damit Creators stärker die Plattform nutzen. Ob dies gelingen kann?
- YouTube: Beeindruckende Zahlen zum Geburtstag
Zum 20. Geburtstag hat YouTube ein paar Zahlen publiziert. Und diese sind beeindruckend, auch wenn einige schon bekannt waren: 20 Mrd. Videos bisher, wozu 20 Mio. Uploads pro Tag hinzukommen; 100 Mio. Kommentare und 3,5 Mrd. Likes pro Tag sowie 70 Mrd. tägliche Shorts-Aufrufe zeigen die Interaktionen; 56 Mio. Nutzer in Deutschland, davon 10 Mio. zwischen 18 und 29 Jahren, verdeutlichen, warum YouTube in jede Strategie gehört.
- LinkedIn: Checkliste bei Videos
Video bleibt das Format der Stunde. Auch bei LinkedIn. So wird Video-Content schon 36 % mehr rezipiert als im Vorjahr. Kein Wunder also, dass die Business-Plattform jetzt erklärt, welche Kriterien Videos erfüllen müssen, um erfolgreich zu sein. Die Checkliste reicht dabei von Hinweisen zum Upload, Spezifikationen zur Größe sowie Hinweise auf die Safezone bei Videos.
Rechtliche Tipps zum BFSG.
- BFSG: Großer Ratgeber und FAQ zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz bleibt für viele ein Buch mit 7 Siegeln, auch wenn es Ende Juni final in Kraft tritt. Doch wer sich einmal durch das Gesetz gekämpft hat, wäre froh gewesen, hätte man die BFSG-Regeln auch auf das Gesetz selbst angewandt. Wie gut, dass Thomas Schwenke einen wirklich grandiosen und umfangreichen Ratgeber samt FAQ zum BFSG publiziert hat. Danke dafür!
- BFSG: Barrierefreiheit auch im E-Mail-Marketing?
Die neuen Vorgaben im BFSG müssen auch für bestimmte werbende E-Mails eingehalten werden, schreibt der Anwalt Martin Schirmbacher: „Ist eine werbende E-nach den obigen Kriterien als Dienstleistung im elektronischen Geschäftsverkehr anzusehen, unterliegt sie den Anforderungen des BFSG.“ Diese Barrierefreiheit gilt speziell für E-Mails, aus denen der Kunde einen Vertrag schließen, verlängern oder erweitern kann. Was dabei im Einzelnen zu beachten ist, lässt sich diesem ausführlichen Fachbeitrag entnehmen. Das Gute: Klassische E-Mail-Newsletter sind nicht betroffen.
by Dominik Ruisinger | 02.04.2025 | Blog
Vor kurzem ist der D21-Digital-Index 2024/2025 erschienen. Dieser ist für mich die wichtigste Studie in Deutschland, wenn es um digitale Transformation, die digitale Gesellschaft und die Einschätzung zu Digitalisierung geht. Er macht jedes Jahr deutlich, wie gut oder schlecht die Menschen ab 14 Jahren hierzulande mit den Anforderungen des digitalen Wandels umgehen.
Die aktuelle Ausgabe hat mich sehr nachdenklich gemacht, wie ich in meinem Gedankenspiel über das digitale Lagebild der Nation schreibe. Und das liegt nicht nur am Thema KI, das immer stärker auch in Bereiche wie SEO und Online-Texten eindringt. Über dies und weitere Entwicklungen und Trends im Bereich der digitalen Kommunikation berichte ich in den 10 Lesetipps.
In eigener Sache: Der D21-Digital-Index.
D21-Digital-Index 2024/2025: Digitaler Stillstand in Deutschland
Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland? Der D21-Digital-Index ist auch 2024/2025 ein wichtiges Abbild der Gesellschaft. Und er macht nachdenklich, je tiefer man in das Lagebild zu Digitalisierung, digitaler Transformation und digitaler Kommunikation eintaucht.
Strategien: Von Ideen und Gefahren.
- Stolpersteine: Dies gefährdet eine Social-Media-Strategie
Regelmäßig leite ich Workshops zur Entwicklung von Social Media Strategien. Dabei gibt es viele Stolpersteine. Einige davon nennt Jens Wiese im Gespräch mit dem BVCM: falsche Zielsetzung, falsches Stakeholder-Management, planlose Content-Strategie. Interessant sein Blick auf aktuelle Trends: Denn KI, Messenger, Communitys zählen auch zu meinen Top5.
- Reddit: Relevanz in der Unternehmenskommunikation?
Mit über 100.000 Communitys und 100 Mio. täglich aktiven Usern ist Reddit eine der größten Infoquellen, gerade für die Generation Y und Z. 3 Prozent des monatlichen Website-Traffics kommen aus Deutschland. Wie Reddit – auch in Kooperation mit Google und OpenAI – funktioniert und sich für die Unternehmenskommunikation nutzen lässt, erzählt der Beitrag.
Kommunikation: Von Medien und Influencern.
- Micro-Influencer: Großer Einfluss auf Gen Z
Immer mehr Unternehmen setzen auf Micro-Influencer, um die Gen Z anzusprechen. Dies zeigt eine Studie von der Temple University. Gerade ihre Authentizität und Nähe macht sie und ihre Produkte für Jüngere glaubwürdig. Auch wenn diese Studie auf US-Marken blickt, dürfte dieser Trend bald zu uns überschwappen.
- Medienarbeit: Wie können Presseportale helfen?
Presseportale können die eigene Medienarbeit durchaus unterstützen. Welche Vorteile sie konkret haben und worin sich kostenpflichtige von kostenlosen Angeboten unterscheiden, zeigt newsaktuell – nicht ganz uneigennützig – in diesem Beitrag.
SEO + KI = GEO.
- SEO in KI-Zeiten: So funktioniert GEO.
Wie greife ich Traffic bei KI-Suchmaschinen ab? Wie muss ich dazu meine SEO-Strategie anpassen? Solche Fragen beantwortet dieser hilfreiche Beitrag rund um Generative Engine Optimization (GEO). Die Ergebnisse basieren auf US-Erkenntnissen, da KI-Overviews bei uns erst eingeführt werden.
- Google und KI-Texte: Die Rolle von E-E-A-T
Viele Unternehmen setzen auf KI-Tools, um Inhalte zu erstellen. Doch wie wirken sich diese auf das Ranking in Suchmaschinen aus? Laut Google sind KI-generierte Inhalte nicht grundsätzlich problematisch, solange sie hochwertige Inhalte liefern. Dabei spielt E-E-A-T eine zentrale Rolle.
Die Macht der Algorithmen.
- LinkedIn-Game: Der Einfluss der Algorithmen
Wer sich noch tiefer mit dem Algorithmus beschäftigen will, dem ist dieser Beitrag auf LinkedIn zu empfehlen. Er macht deutlich, wie der Algorithmus Beiträge Schritt für Schritt einschätzt, blockt oder weiter ausspielt. Wichtig nur: Diese Infos stammen aus Studien v.a. von Richard van der Blohm. Sie wurden aber nicht von LinkedIn bestätigt.
- Instagram: Boost durch frühere Interaktion
Nix wirklich Neues, trotzdem immer wieder wichtig zu betonen: Der Instagram-Algorithmus bevorzugt Posts, mit schneller, hoher Engagement-Rate, wie auch diese Analyse von Hootsuite belegt. Das heißt: Direktnachrichten, Storys, Kommentare können helfen, das Engagement zu pushen – und damit die Sichtbarkeit.
- Instagram: Ein Story-Guide für Einsteiger
Wer nach einem Instagram Story Guide sucht, wird in diesem Beitrag fündig: Was machen gute Stories aus? Wie erhöhen Interaktionen die Reichweite? Welche Story-Elemente sorgen für mehr Engagement? Und welche Tools dabei helfen? Gerade für Nicht-Profis zeigt dieser Guide Basics, erfolgreiche Formate und strategische Tipps.
Video + Recht = BFSG.
- BFSG: Digitale Barrierefreiheit bei Videos
Ende Juni tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) final in Kraft. Für viele Organisationen ist es dann Pflicht, ihre digitalen Inhalte allen zugänglich zu machen. Was dies für den Video-Bereich bedeutet – also Untertitel, Audio-Deskriptionen, Screenreader-kompatible Video-Player, Kontraste etc. -, dies verdeutlicht diese Schritt-für-Schritt-Anleitung.
by Dominik Ruisinger | 17.12.2024 | Blog
Wie entwickelt sich die Welt der digitalen Kommunikation im kommenden Jahr weiter? Diese beliebte Frage wird jedes Jahr neu gestellt. Denn gerade das Jahresende ist immer auch der Moment für einen kurzen Rückblick und einen viel intensiveren Ausblick.
Wird künstliche Intelligenz die Macht über alles übernehmen? Werden Menschen ihre eigene Rolle finden? Oder werden wir in der viel zu großen und immer weiterwachsenden Bubble an Inhalten unseren wirklichen Content-Burnout erleben?
In diesen letzten Gedankenspielen im Jahre 2024 verweise ich auf einen Beitrag von mir, in dem ich etwas intensiver auf 7 mögliche Trends blicke. Zudem habe ich mehrere spannende Studien und Reports sowie aktuelle Entwicklungen ausgegraben und für diese Lesetipps aufbereitet.
Ansonsten wünsche ich eine entspannte, ruhige, nachdenkliche Zeit, in der hoffentlich die menschliche über die digitale Kommunikation siegt.
In eigener Sache.
- Mein Versuch: 7 Trends in der digitalen Kommunikation 2025
Was geschieht auf dem Feld der digitalen Kommunikation im Jahre 2025? Ich habe mir dazu meine Gedanken gemacht und 7 Entwicklungen identifiziert, die ich in diesem Beitrag ausführlich beschreibe. In 12 Monaten werden wir wissen, welche der Trends wirklich eingetreten sind.
Lernen aus Studien.
- ECM 2024/2025: Kommunikation vor großen Herausforderungen
Vor welchen Herausforderungen steht die Unternehmenskommunikation im Kontext geopolitischer Krisen und dem verstärkten Aufkommen von KI? Dazu ist der European Communication Monitor 2024/2025 erschienen, der durch viele qualitative Interviews Einblicke gibt. Lesestoff, der nachdenklich macht.
- Commtech: Kommunikationsbranche stagniert in der Digitalisierung
Bei der Digitalisierung ist die Kommunikationsbranche laut Commtech Index Report nicht viel vorangekommen. Gerade die Integration von Systemen, der Mangel an Know-how und die Einbindung von KI bilden – trotz Fortschritten – nach wie vor Barrieren. Jedoch sind die Ergebnisse bei 352 Teilnehmenden aus dem DACH-Raum nicht zu überbewerten.
- Commtech: Creator Mindset. Data-Driven. AI Agents. Und jetzt?
Angesichts großer Themen und hoher Veränderungsgeschwindigkeit wird die Welt immer komplexer, schreibt Christian Henne zum Commtech Summit. Geht es künftig um Tech oder Kommunikation? Daten oder KI? Lernen oder probieren? Inhouse oder Outsourcing? Seine Analyse liefert gute Eckpfeiler, um nicht Buzzwords blind zu folgen.
Social Media Relations pflegen.
- LinkedIn Strategie: Wie spielen Profil, CEO und Mitarbeitende zusammen?
Wie starte ich eigentlich als Organisation meine LinkedIn-Strategie? Wie integriere ich dabei meine Mitarbeitenden? Diese Fragen stellen sich angesichts der Buiz-Boom-Plattform LinkedIn viele. Dieser Beitrag zeigt eine gute ganzheitliche Vorgehensweise auf, an der man sich grob orientieren kann, um LinkedIn als integriertes und nicht als isoliertes Projekt umzusetzen.
- LinkedIn Algorithmus: Update on LinkedIn Algorithm Insights
Hashtags ohne Impact auf Reichweite, KI-Schwemme bei Postings und Comments, notwendige Strategien wie Reposts, Video Content und Newsletter: Das sind einige der Ergebnisse aus dem LinkedIn Algorithm Report. Richard van der Blom hat auf LinkedIn neuer Ergebnisse seiner Insights in Kurzform publiziert.
- TikTok Ads: Was waren die besten Kampagnen des Jahres?
Sony Music, Check24, Ford, Fleurop und Miralina’s Halal Sweets heißen einige der Gewinner der diesjährigen TikTok Ad Awards. Dabei spielte jeweils das enge Zusammenspiel von Organic und Paid Content eine zentrale Rolle. Auch ansonsten liefert dieser Sponsored Beitrag einige Merkmale erfolgreicher Kampagnen.
SEO, KI & Text lernen.
- SEO: So starten Anfänger in die Branche
Ich bezeichne mich als Wissensvermittler. Und ganz ähnlich funktioniert dieser Beitrag zum Thema SEO: Er liefert Basiswissen und ein Grundverständnis, viele Lesequellen zu Blogs, Lexika und Handbüchern, zentrale Fachbegriffe sowie einen Guide, um Neulingen den Einstieg zu erleichtern.
- KI: So optimiere ich Webseiten für die KI-Suche
Wenn Suchmaschinen schrittweise KI in ihre Suche integrieren: Wie soll ich darauf meine Webseite anpassen, um sichtbar zu bleiben? Qualität, Strukturierung und das E-A-T-Prinzip sind weiterhin relevant. Dadurch haben klassische SEO-Techniken durchaus ihre Berechtigung, wie dieser Artikel samt Tools aufzeigt.
Gesetz zur Barrierefreiheit stärken.
- BFSG 2025: Was du über das neue Gesetz wissen musst
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) schwebt wie ein Damoklesschwert über vielen Unternehmen. Wenn es im Juni in Kraft tritt, soll es Zugänglichkeit zu digitalen Kanälen für alle Menschen deutlich erleichtern. Doch wie dies alles umsetzen? Dies beschreibt dieser Beitrag samt 6 hilfreicher Tipps.
- Checkliste: Wie Newsletter barrierefrei werden
Hierarchischer Aufbau, aussagekräftige Überschriften, klare Kontraste, einfache Sätze, Alternativtexte für Bilder: dies sind nur einige wichtige Elemente, die mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz weiter an Bedeutung gewinnen. Auch für E-Mail-Newsletter, wie es dieser Beitrag beschreibt.
by Dominik Ruisinger | 04.12.2024 | Blog
Wie entwickelt sich die Welt der digitalen Kommunikation im kommenden Jahr weiter? Diese beliebte Frage wird jedes Jahr von neuem gestellt. Und jedes Jahr liegen die meisten sogenannten Expertinnen und Experten dann doch falsch. Auch ich. Trotzdem will ich es mal wieder versuchen, ein paar Prognosen für 2025 zu erstellen. In gut 12 Monaten wissen wir ja, bei welchen ich wie falsch lag.
Bei meinen Prognosen fokussiere ich mich auf die übergeordneten strategischen Veränderungen im Bereich der digitalen Kommunikation, auf die ich ja schon ausführlich in meinem Buch »Das Ende von Social Media« eingegangen bin. Es geht also weniger um Purpose, Authentizität, sozio-kulturelle Werte oder um Videos, Short-Shorts oder Karussells, sondern um den strategischen Part und die damit verbundenen Instrumente.
1. Organisch heiratet Paid.
Den ersten Trend, den ich für 2025 sehe, ist ein Trend, der schon 2024 galt und in meinem Buch ausführlich ausgeführt wird. Er lässt sich schlicht wie folgt formulieren: wenn Social, dann Paid. Das heißt: Organische Kommunikation wird in den sozialen Medien – mit Ausnahmen – tot sein. Dies gilt ganz besonders für das Meta- und YouTube-Umfeld, aber auch für andere Plattformen.
Jedes organische Posting benötigt folglich sein Ad-Budget, um sichtbar zu werden. Anders gesagt: Nur über dieses Ad-Budget wird sich noch die Erstellung von organischen Postings rechtfertigen lassen, die sich ansonsten bei dem geringen Output niemals lohnen werden.
2. Unternehmensziele ersetzen Social-Media-Ziele.
Apropos lohnenswert: 2025 wird – ja, ich hoffe es wirklich! – das Jahr, in dem wir endlich nicht mehr über Follower, über Fan-Wachstum, über Reichweite, über Interaktionen als Erfolgsfaktoren sprechen. Denn, sorry: Das sind reine Social-Media-Metriken. Und keine Zahlen, die auf Unternehmensziele einzahlen. Ich hoffe, dass 2025 die Führungsebenen stärker mit ihren Social-Media-Teams sprechen, ihnen ihre Unternehmensziele verklickern, auf die die Social-Media-Aktivitäten letztendlich einzahlen sollen.
Nur so werden sich übrigens künftig Social-Media-Aktivitäten überhaupt rechtfertigen lassen – im Wettstreit mit anderen PR- und Marketingaktivitäten. Alles andere ist sicherlich häufig unterhaltsam, aber aus Organisationssicht vor allem eine unrentable Ressourcen-Verschwendung.
3. Kleine Newsletter binden Zielgruppen.
2025 wird – wieder einmal – das Jahr der E-Mail-Newsletter. Warum? Ganz einfach, weil wir ein Instrument benötigen, um Zielgruppen an uns zu binden, Stichwort Customer Loyalty. Und eine Bindung über Facebook, Instagram & Co. ist in Zeiten von Empfehlungen, Algorithmen und KI kaum mehr möglich. Also werden nochmals mehr Organisationen das uralte Instrument des E-Mail-Newsletters aus der unteren Schublade wieder hervorkramen.
Aber nur, wenn diese Informationen auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten sind und nicht mehr dem alten Motto »Hauptsache viel und an viele« folgen, werden sie eine positive Wirkung entfalten. Nur dann werden sie ihre Chance in der digitalen Kommunikation wirklich ausspielen können.
4. WhatsApp wird zur Business-Zentrale.
Wer an E-Mail-Newsletter denkt, wird an Channels & Co. nicht vorbeikommen. Und das möglichst DSGVO-konform. Also werden wir – wieder – in ein Messenger-Zeitalter eintreten, in dem die Protagonisten Charles, Sinch, Superchat, Mateo oder Userlike heißen. Also mit dem WhatsApp-Newsletter und mit Channels bei Instagram, Facebook, aber vor allem und in erster Linie bei einem immer stärker kommerzialisierten WhatsApp.
Denn wie sagte Mark Zuckerberg im Juni 2022 gegenüber CNBC:
»Our playbook over time has been build services, try to serve as many people as possible (…) and then we basically scale the monetization after that (…) And we’ve done that with Facebook and Instagram. WhatsApp is really going to be the next chapter, with business messaging and commerce being a big thing there.«
Ich bin gespannt, ob die Menschen dann weiterhin WhatsApp so ungemein treu bleiben.
5) KI pusht LinkedIn-Newsletter.
Wer an E-Mail-Newsletter, an Channels und an WhatsApp-Newsletter denkt, kommt in Konsequenz am LinkedIn-Newsletter nicht vorbei. Ich weiß, nochmals alter Kaffee. Aber um sich von der Masse abzugrenzen, lässt sich daraus durchaus ein pulsierender spanischer Cortado kochen, in dem man seinen LinkedIn-Newsletter einerseits per Newsletter Ads pusht, andererseits ihn mit bereits vorliegenden Informationen füttert – natürlich per KI.
Dazu nehme man einfach den hauseigenen B2B-Newsletter und erstelle per KI einen LinkedIn-Newsletter. Oder einen B2C-Newsletter und erstelle daraus per KI einen Channel für Instagram. Und so weiter. Und ja, das werden viele genau so machen, um als Folge die Kanäle mit noch mehr Content noch mehr verstopfen.
6) Naive CI-Programme scheitern.
Wer bedenkt, dass Organisationen mit ihren Postings gerade auf LinkedIn und Facebook kaum mehr Sichtbarkeit erhalten, kommt an Personen nicht vorbei. Also werden noch mehr Organisationen Corporate Influencer Initiativen und Markenbotschafterinnen-Projekte ins Leben rufen. Und viele übrigens daran scheitern. Da sie nach einer Anfangseuphorie an einen Selbstläufer denken. Und das sind diese Programme keineswegs.
Stattdessen wird es darum gehen, Community-Elemente zu integrieren, Feedback-Mechanismen zu installieren und vor allem aber auch die Postings von Corporate Influencer – oder von »normalen« Mitarbeitenden oder CEOs – zu pushen. Genau dafür hat ja LinkedIn die Thought Leadership Ads ersonnen. Um es daher deutlich zu sagen: Wer 2025 noch verkündet, dass wir als Organisation allein über unsere organisch aktiven Markenbotschafter eine Sichtbarkeit erhalten, hat das finanzielle Interesse der Plattformen nicht verstanden.
7) KI sorgt fürs »Endgame of Content Creation«.
Es ist kein gewagter 7. Trend, wenn ich prognostiziere, dass KI den Rest in der digitalen Kommunikation übernehmen wird. Von den Content-Creatorn und von den Werberinnen. Wie sagte doch der erwähnte Mark Zuckerberg:
»I think individual creators or publishers tend to overestimate the value of their specific content in the grand scheme of this.«
Ach ja. Diese werden – so Mark Z. weiter – auch gleich die Werbung unkompliziert mit übernehmen: »A big deal!« Natürlich. Aus Meta-Sicht. Dies gilt natürlich nicht nur bei Meta: Wenn Richard van der Blom von einem Wachstum von 180 % bei KI-Beiträgen und 340 % bei KI-Kommentaren schreibt, dann wird das Thema KI wie ein Sturm über uns herziehen – mit Sonne sowie kräftigen Unwettern. Und viele menschliche Inhalte aus Kostengründen ersetzen. Also Zielgruppen-genaue Postings? Easy. Werbe-Postings? Done. Die passenden Bilder und Videos dazu? Haken darauf. Und Community Management? No problem.
Wofür benötigen wir dann noch uns Menschen? Ich hoffe zumindest als kluge Korrektoren, als vorausschauende Entscheiderinnen, als waches Auge. Doch auch dies werden wir Schritt und Schritt verlieren. Wird sich künftig also die KI mit der KI unterhalten, wie ich Mitte 2023 in einem Gedankenspiel schrieb?
Ich glaube ja – aber dies erst 2026. Aber wollen wir das wirklich alle?